Eigentlich waren die Erwartungen bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Zwickau eher gering, dass es am Ende Platz 2 wurde, war auch für Robin eine deutliche Überraschung. Die Freude über den zweiten Platz ist demnach umso größer.
Robin hatte in dieser Saison einfach nicht die Zeit, sich intensiv auf diesen Wettbewerb vorzubereiten. Denn er hat nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums im Beruf Fuß gefasst und da ist einfach das Segelfliegen etwas auf der Strecke geblieben.
Dass er es noch kann und ihm das Fliegen im Blut liegt, hat diese Meisterschaft gezeigt. „Vielleicht lag es genau daran, dass ich ziemlich locker nach Zwickau gefahren bin und bis auf den letzten Wettbewerbstag nicht diesen Druck spürte.“
Aber der Reihe nach. Denn auch sein Vater Alexander hatte dieses Mal eine Doppelrolle zu erfüllen. Zum einen als Rückholer von Robin im Falle einer Außenlandung und zum anderen als Schlepppilot für das Starterfeld. Insgesamt kam er auf 96 F-Schlepps in den 8 Wettkampftagen. Auch das will alles gelernt sein, damit jeder Segelflugpilot optimal in die Luft kommt. Nur seinen Sohn hat er nicht einmal am „Haken“ gehabt.
Robin hatte es mit seinem Teampartner Philipp Schulz für die ersten Tage eher ruhig angehen lassen. Also erst einmal nichts riskieren, abwarten, wie die anderen Teilnehmer so arggieren, um sich eine gemeinsame Taktik für die Folgetage zu überlegen. Neben einer guten Renntaktik, gehört auch eine Portion Glück dazu. Und diese hatte Robin gleich am ersten Tag. Nach dem Start gehörte er zu einer Ausreißergruppe. Eigentlich eine gewagte Strategie, aber Robin hatte noch die Wettervorhersage im Kopf. Diese sagte Regen voraus. Also um die gestellte Aufgabe zu lösen, musste er früh an der ersten Wende sein. Wie vorausgesagt, veränderte sich an der ersten Wende das Wetter.
Heftiger Regen und schlechte Sicht - eine Außenlandung schien die logische Konsequenz. Noch ca. 400 Metern über Grund, schlug aus heiterem Himmel das Vario bis zum Anschlag aus. Keine Außenlandung, ganz im Gegenteil die gestellte Aufgabe konnte erfolgreich beendet werden. Vielleicht war das „Aha-Erlebnis“, was Robin noch selbstbewusster für die Folgetage machte.
Bis zum 7. Wettbewerbstag flog Robin mit seinem Teampartner Philipp mit dem Feld mit – Platz 9 in der Gesamtwertung für Ihn. Am Morgen steckten beide Ihre Köpfe nach dem Wetterbriefing zusammen und stellten sich taktisch neu auf. Die Wettervorhersage sprach von einströmender Warmluft und einem relativ abrupten Thermikende ab 18 Uhr. Also musste die gestellte Flugaufgabe zügig angegangen werden, um diese zu erfüllen. Somit stand fest, nach dem Start früh loslegen und hoffen, dass keiner der besser platzierten Piloten die Verfolgung aufnahm und die Ausreißer einfach von Hinten überholen würde.
Genau das ist die Gefahr des „frühen Vogels“, der ähnlich wie bei einem Radrennen vom Hauptfeld dann einfach verschluckt wird. Aber die Führenden waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie es verpassten, sich rechtzeitig mit der gestellten Aufgabe auseinander zu setzen.
Robin, sein Teampartner und die anderen Ausreißer konnten als einzige die Aufgabe erfüllen. Platz 2 war nach diesem Tag die Belohnung für Robin. Der Rückstand auf den Führenden war aber so groß, dass ein Sieg nur noch theoretisch möglich war. Jetzt hieß es am letzten Tag den „Vizemeister“ zu verteidigen. Auf einmal war dann doch der Druck bei Robin vorhanden. Philipp, der Robin nun schon seit vielen gemeinsamen Flugjahren kennt, hatte aber genau das richtige Rennrezept parat. „Flieg einfach stur dem Drittplatzierten bis zum Ziel hinterher.“ Und somit konnte Robin am letzten Wettbewerbstag den 2. Platz sicher verteidigen.
Sein Heimatverein ist sehr stolz auf das Erreichte, was Robin insgesamt in den letzten Jahren bei Wettbewerben erreicht hat und drückt ihm für die Zukunft die Daumen.